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Mein erster Vatertag als Papa

zwillingspapa

Donnerstag, 21. Mai 2020 – ein ehrwürdiges Datum, denn heute ist

mein erster Vatertag als Papa.

Die vielen, vielen Vatertage in den Jahren zuvor habe ich seitdem ich denken kann ja quasi nur „passiv“ erlebt. Zuerst nur als Sohn eines Vaters, habe also mitgefeiert und versucht, meinem Daddy auch an diesem Tag eine kleine Freude zu machen. Diese Tradition mit Bollerwagen und Sauftour mit den Jungs bzw. Kumpels gab es bei meinem Vater nie – der Vatertag war immer Familientag. Das möchte ich – möchten wir – auch in unserer neuen kleinen Familie so beibehalten. Ich finde diese Idee schön – auch wenn wir dafür eigentlich nicht extra einen ausgewiesenen Feiertag brauchen.

Dann kam vor einigen Jahren eine weitere Rolle für mich hinzu, ich war Herrchen, hatte also schon die erste eigene Verantwortung. Zuerst Herrchen von tollen Katzen und später dann von den besten Hunden der Welt, nämlich von dem Labradorzwillingspärchen Luke und Lily. Wieder Zwillinge, merkt Ihr was 😉 ?

Tja, und jetzt – im Jahr 2020 – erlebe ich zum ersten Mal den Vatertag „aktiv“ als stolzer Papa, als Vater von zwei wunderschönen, unglaublich tollen und unbeschreiblich süßen Zwillingen, von Mats und Finn – #webertwins und #wunderzwerge.

Ich muss gestehen, dass ich gerade noch am Tag zuvor, also am Mittwoch, diesen Vatertag komplett ausfallen lassen wollte – ich war an meinem persönlichen Tiefpunkt angelangt, nervlich ganz am Boden und gefühls- und kräftetechnisch leer und absolut ausgepowered. Da sind so viele Kleinigkeiten zusammengekommen und in kürzester Zeit war mein Kräftespeicher leergesaugt und ich hatte einfach keine Chance, ihn schnell wieder aufzuladen oder aus irgendeiner der hintersten Ecken meines Körpers oder meiner Seele noch eine kleine Portion Restgeduld, Restenergie oder Restkraft hervorzuholen und zu mobilisieren.
Ich sag’s Euch – das war einer der schlimmsten Momente meines Lebens. Und einer der hilflosesten. Sandra kam dann zurück und hat mir aus diesem Loch herausgeholfen. Aber das ist ein anderes Thema – wenn es Euch interessiert, dann schreibt mir das gerne. Der Blog und der Instagramkanal sind ja extra dafür da, nicht nur die Friede-Freude-Eierkuchen-Welt zu zeigen und nicht nur zu beschreiben, wie schön und problemlos und immerbunt alles ist. Nein, gerade die dunklen Momente und die Augenblicke und Phasen, wo Du nicht mehr weiter weisst, sind die wichtigen Geschichten, die man erzählen muss, um anderen Papas und Mamas Mut zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Und genau DAS ist das Problem in solchen Situationen: Du denkst, es geht NUR DIR so. Du hast das Gefühl, dass bei anderen immer alles funktioniert und NUR DU es vergeigst.

Naja – aber das soll jetzt nicht das Thema sein, heute geht es um den Vatertag.

Ich habe mich also wieder gefangen (genauer gesagt, Sandra hat mich wieder eingefangen) und ich fing an, mich irgendwie doch auf meinen ersten Papatag zu freuen.

Am Morgen bin ich also aufgestanden und Sandra verschwand mit den beiden Zwergen im Babyzimmer. Ich bekam noch die Anweisung „mach Dir einen Kaffee, setz‘ Dich gemütlich auf die Couch und genieß Deine Zeit!“ – dann ging die Tür vom Babyzimmer zu. Bisserl aufgeregt war ich ja schon 😉 !

Dann – kurze Zeit später – erschienen die Drei, also zuerst Sandra mit Finn, den sie neben mich auf die Spieldecke auf der Couch legte (er schlief schon wieder, war wohl sehr aufregend). Dann verschwand sie nochmal und holte Mats, der über beide Ohren strahlte und ein Geschenk im Arm hielt… Sie legte ihn auch auf die Couch und ich sah erstmal, was die beiden zur Feier des Tages angezogen hatten – Shirts mit dem Aufdruck „Unser 1. Vatertag“ und darunter eine Milchflasche und ein Maßkrug mit Bier – herrlich, let’s team up, buddys 😉 ! Ich fand später auch heraus, dass sogar jeder auf dem Rücken seinen Namen trug – vermutlich wg. der Verwechslungsgefahr, wenn wir nicht mehr ansprechbar vom Feiern heimkommen 😉 !

Dann sah ich zwischen den beiden ihr Geschenk liegen:

Alleine beim Anblick des Geschenks, das ganz offensichtlich von zwei sehr ungelenken Kinderhänden eingepackt worden ist und mit einem roten Geschenkband umwickelt wurde, schlug mein Herz höher. Auf dem Paket waren vier Abdrücke von Kinderhänden zu sehen und daneben ein krakeliger Schriftzug „Papi“ und ein Herz. Obwohl ich wusste, dass Sandra hier die meiste Arbeit gemacht hat, war ich so gerührt und überwältigt, das hätte ich mir vorher nie träumen lassen…

Plötzlich bedeuten Dir so kleine Dinge und Gesten die Welt. Was für ein tolles Gefühl!

Finn schlief immer noch und Mats lachte weiterhin über das ganze Gesicht – wahrscheinlich musste er noch an die Sache mit den Fingerfarben denken 😉

Auf dem Paket lag eine Karte – der Inhalt packte mich schon wieder. Mats und Finn haben Sandra – da sie „ja noch nicht schreiben können“ – den Inhalt diktiert. Auf einer Seite war der Text von Finn, auf der anderen Seite der von Mats. So liebevoll, so süß, so offenherzig und warm – was machen diese beiden kleinen Knöpfe nur mit mir, was macht diese kleine eigene Familie nur mit mir?

Ich las mir die Karte zwei, drei Mal durch und gab dann jedem einen langen, innigen Kuss auf die Stirn. Finn schlief weiter, Mats strahlte nur noch mehr.
Dann packte ich das Geschenk aus – und das Geschenkpapier mit der persönlichen Widmung werde ich mir einrahmen und aufhängen.
Die beiden haben sich für mich zum Vatertag ein T-Shirt ausgedacht, mit dem Aufdruck „The Walking Dad“ – in Anlehnung an eine meiner Lieblingsserien. Der Bezug der nicht mehr ganz so lebendigen Darsteller in der Serie zu mir, wenn ich nachts aus dem Bett humpel und in die Küche zum Milchautomaten stolpere, ist wohl nicht ganz zufällig, wenn ich den Beschreibungen meiner Frau glauben darf 😉 !

Was für eine tolle Überraschung… Und von Sandra bekam ich zu meinem ersten Papatag eines unserer Hochzeitsfotos auf Leinwand.

Der Tag war JETZT schon absolut gelungen und ich war heilfroh, dass Sandra mich dazu überredet hatte, diesen Tag DOCH zu feiern. Und soll ich Euch etwas sagen? Die Akkus waren plötzlich wieder randvoll – „speed-charging at its best„.

Danke Sandra, dass Du für mich die wundervollste Ehefrau und Freundin und für unsere Jungs die beste und liebevollste Mutter bist, die ich mir wünschen kann.
Danke an Mats und Finn, dass Ihr Ihr seid und dass Ihr jeden Tag zum besten unseres Lebens macht – auch wenn wir das ab und zu mit kleinen Nervenzusammenbrüchen quittieren. Aber wir wachsen mit Euch, versprochen.

Liebe Grüße,
Euer Papa, Dein Chris,
Euer Zwillingspapa

P.S.: Und falls Ihr bezweifelt, dass auch tatsächlich Mats auf das Geschenkpapier geschrieben hat, gibt’s natürlich auch ein Beweisfoto:

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