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CTG

zwillingspapa

Synonyms: Kardiotokografie, Herztonwehenschreiber, Wehenschreiber

Das CTG – der Herztonwehenschreiber – war für uns einer der größten Meilensteine in der Schwangerschaft bzw. bei den Arztbesuchen während der Schwangerschaft. Hier durften wir gebannt und überglücklich den Herztönen unserer beiden Astronauten lauschen.

Für Außenstehende und Nicht-Schwangere bzw. Nicht-MIT-Schwangere sind das nur laute, unmelodische und undefinierbare (Stör-)Geräusche – aber für uns war es einfach nur toll, weil wir gehört haben, dass unsere beiden Babys leben und ihre kleinen Herzchen fleißig bumperten…

Das CTG ist eine Untersuchungsmethode, die bei normal verlaufenden Nicht-Risikoschwangerschaften meistens so ab der 30. SSW durchgeführt wird.

Bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften wird das erste CTG meist schon ab der 24.-25. SSW geschrieben.

Da wir eine Risikoschwangerschaft hatten (Zwillinge mit zwei Fruchtblasen, aber nur einer Plazenta), wurde das erste CTG schon in der 20. SSW gemacht – wir waren darauf nicht vorbereitet und machten uns anfangs Sorgen, aber der Arzt beruhigte uns und meinte, dass er einfach nur unsere beiden Zwerge so gut und so intensiv wie möglich beobachten möchte, damit man alles für sie tun kann.

Was ist also ein CTG und wie wird es überhaupt durchgeführt?
Ich schreibe mal eine kleine Liste, dann habt Ihr alles im Blick:

  • Die werdende Mami liegt ganz gemütlich auf der Liege und macht den Bauch frei
  • Ein Gurt wird um den Bauch gelegt, daran sind zwei Sensoren befestigt
  • Ein Sensor wird so platziert, dass er die Herztöne vom kleinen Zwerg aufzeichnet. Das geht so: Über ein spezielles Mikrofon werden Signale per Ultraschall gesendet, die vom Babyherz reflektiert und wieder an das Ultraschallgerät zurückgeschickt werden. Über Lautsprecher kann man dann die Herztöne auch hören. Ein SEHR besonderes Gefühl für alle werdenden Eltern 😉 !
  • Der andere Sensor wird so platziert, dass er Deine Wehen aufzeichnet (anfangs muss es noch keine Wehen geben, also kein Grund zur Sorge – bei uns gab es in der 20. SSW auch noch keine Wehen – Gott sei Dank). Die Wehen werden so gemessen: Bei jeder Wehe zieht sich die Gebärmutter zusammen und drückt gegen die Bauchdecke. Der Sensor, der auf der Bauchdecke sitzt, misst dann diese Anspannung. Dadurch entsteht die Wehenkurve, an der der Arzt dann die Abstände zwischen den Wehen ablesen kann.
  • Dann läuft das Gerät für ungefähr eine halbe Stunde und misst sowohl die Herztöne als auch die Wehen.
  • Nach dem CTG kommt dann beim Arztgespräch die Auswertung und der Arzt sieht anhand der beiden Messkurven, wie es Dir und Deinem Baby geht.

Die große Herausforderung bei Zwillingen bzw. bei Mehrlingsschwangerschaften ist es, BEIDE Herzen separat einzufangen – dann bekommt jedes Baby seinen eigenen Sensor. Manchmal liegen die Zwerge aber so ungünstig (also eher gesagt meistens!), dass es schier unmöglich ist, zwei getrennte Aufzeichnungen hinzubekommen. Bei uns war es ganz oft so, daß beide Sensoren ein und denselben Herzton aufgezeichnet haben. Dann mussten die Arzthelferinnen oder Ärztinnen wirklich sehr lange und sehr geduldig versuchen, millimetergenau die Sensoren zu platzieren. War das dann endlich geschafft, durfte Sandra sich am besten nicht mehr bewegen, nicht mehr husten und nicht mehr lachen (was uns immer am Schwersten fiel 😉 !), da sonst wieder die Werte durcheinandergeraten oder die Sensoren verrutscht wären. Also jedes Mal eine ganz spannende Geschichte.

Die beiden Herztöne wurden dann nacheinander aufgezeichnet, weshalb wir uns für das CTG auch immer gleich eine Stunde einplanen mussten…

Während des CTGs haben wir – wie wahrscheinlich alle Mamis und Papis auch – ganz gebannt auf den Bildschirm geschaut und jeden Ton vernommen und jede Linie und jeden Ausschlag beobachtet. Natürlich haben wir uns mehr Sorgen gemacht, als dass wir die Show genossen hätten – das besserte sich aber mit jedem weiteren CTG, da wir einfach routinierter und „erfahrener“ wurden. Ein Ausreisser in der Herztonlinie muss genausowenig etwas bedeuten wie ein Ausschlag in der Wehenkurve. Das kann so viele verschiedene und völlig harmlose Gründe haben, z.B. dass der Zwerg sich gerade bewegt, dass er aufstösst oder dass Mami gehustet, gelacht, oder sich einfach nur etwas gemütlicher hingelegt hat.

Wenn Ihr das Thema noch ausführlicher nachlesen wollt und Euch auch über weitere CTG-Formen und Untersuchungsmöglichkeiten informieren wollt, kann ich Euch sehr den Artikel auf familie.de ans Herz legen: CTG – Was der Wehenschreiber verrät

Und hier seht Ihr uns bei einem unserer CTG-Termine, die wir in Verbindung mit dem anschließenden Ultraschall immer als „Baby-TV“ bezeichnet haben:

Alles Gute für Euch und viel Spaß bei Eurem ersten CTG 😉 !!!

 


Wichtige Information:
Die medizinischen Einträge in unserem Glossar bzw. „Wörterbuch für angehende Eltern“ stellen unsere Erfahrungen dar. Wir erzählen, wie es bei uns war und was bei Mats und Finn diesbezüglich gemacht wurde. Keiner unserer Einträge beansprucht für sich, vollständig oder medizinisch und fachlich fehlerlos recherchiert zu sein. Bitte bei Zweifeln oder Unsicherheit immer sofort Euren Kinderarzt zu Rate ziehen!

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